„Wie das Leben beginnt, geht uns alle an“ – Gesellschaftspolitischer Stammtisch
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Noch nie waren Schwangerschaft und Geburt so sicher wie heute, und noch nie waren schwangere Frauen so unsicher wie heute. Warum der richtige Start ins Leben so wichtig ist und was die Gesellschaft dafür tun kann, ist Thema des Gesellschaftspolitischen Stammtischs am 29. Jänner mit DDr.in Barbara Maier.
„Geburt ist für viele nur mehr eine Sache unter vielen anderen im Leben und nichts Besonderes, nichts Herausragendes mehr. Wir handeln sie oft sehr schnell und technisch ab“, ortet die Gynäkologin Barbara Maier so etwas wie „Geburtsvergessenheit“. Tausende Frauen hat die Ärztin in ihrer rund dreißigjährigen Laufbahn bereits begleitet, dennoch staune sie bei Geburten nach wie vor.
Der Fokus werde viel zu oft auf die „Hardware“ gelegt: auf Reproduktionsmedizin, Pränataldiagnostik und Kaiserschnitt. „Aber vor lauter Risikovermeidung schaffen wir neue Risiken“, spricht sich Maier für eine feinfühlige Geburtshilfe und natürliche Geburten aus. „Die Geburt bestimmt unsere späteren Beziehungen. Aus diesem Grund brauchen Frauen gut ausgebildete Geburtshelfer, die sie während der Schwangerschaft gut vorbereiten, und nicht nur Geburtschirurgen“, betont die Ärztin.
Es sei der Blick dafür verloren gegangen, was „Natalität“ (Geburtlichkeit) bedeutet, formuliert Prim.a DDr.in Barbara Maier, denn Schwangerschaft und Geburt sind der Ursprung unseres Seins und bleiben für unser gesamtes Leben bestimmend. Die Bedingungen, die diese frühe Lebensphase begleiten, prägen unsere physische und psychische Gesundheit und unsere Beziehungsfähigkeit grundlegend.
Der Geburtshilfe kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, begleitet sie doch den hochsensiblen Übergang von der vorgeburtlichen Dimension in die nachgeburtliche. Das Gebot der Stunde ist, Gesellschaft und Politik für dieses Thema zu sensibilisieren und die Geburtshilfe zu entökonomisieren, damit die in der Geburtshilfe tätigen Menschen bestmögliche Rahmenbedingungen für ihre enorm anspruchsvolle Arbeit haben.
Montag, 29. Januar 2018, 20.00 Uhr
Kolpinghaus Dornbirn
Eintritt: frei
Flyer zum Download
Teilnehmende:
Impulsvortrag:
Prim.a Univ. Prof.in DDr.in Barbara Maier, Geburtsmedizinerin, Gynäkologin, Philosophin
Auf dem Podium:
Über die Bedeutung der Geburtshilfe sprechen im Anschluss Dr.in med. Monya Todesco Bernasconi, Primar Dr. Burghard Abendstein (LKH Feldkirch) und Vorarlberger Landesrat für Gesundheit und Kultur Dr. Christian Bernhard.
Moderation: Dr.in Petra Steinmair-Pösel
VeranstalterInnen:
IG Geburtskultur a-z in Zusammenarbeit mit dem EthikCenter der Diözese Feldkirch.