Ö1 Gedanken: Über die Notwendigkeit einer Geburtskultur

Ö1 Gedanken: Über die Notwendigkeit einer Geburtskultur

“Wir sollten in diese Welt in Räumen geboren werden, die sich wohlig anfühlen.” Die Hebamme und Architektin Anka Dür in der Radiosendung “Gedanken”

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Räume haben einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden. Wieso soll also dann nicht auch der allererste Raum, den wir in unserem Leben erfahren, dort wo wir auf die Welt kommen, ein Raum sein, in dem wir uns wohlfühlen. Die Hebamme und Architektin beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Gestaltung von Geburtsräumen. Wenn es nicht erforderlich ist, sollte es für Frauen die Möglichkeit geben, abseits von "Krankenhäusern" zu gebären. Anka Dür macht sich Gedanken über die Sichtbarkeit von Geburt in unserer Gesellschaft, über das Verhältnis von Medizin und Intuition, über den Baustoff Lehm und über weibliche Selbstbestimmung.

Anka Dür, Jahrgang 1988, studierte an der ETH Zürich, an der TU Berlin und in Innsbruck Architektur und arbeitete bereits in mehreren Planungsbüros. 2016 gründete sie die Interessengemeinschaft "Geburtskultur a-z" in Vorarlberg mit. Bereits in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sich Anka Dür mit dem Entwurf eines zeitgemäßen Geburtshauses mit Gebärräumen aus Lehm. 2020 wurde mit der "Raum für Geburt und Sinne" neben dem Vorarlberger Frauenmuseum Hittisau ein Prototyp eines solchen Gebärraumes aus Lehm realisiert. 2022 schloss Anka Dür ihre Ausbildung zur Hebamme ab. Im Dokumentarfilm "In deinen Händen" von Sophie Dettmar tritt Anka Dür als eine der beiden Protagonistinnen auf. Für das "Global Birth Environment Design Network" erforscht Anka Geburtskulturen und bereist dafür gebaute Beispiele von Gebärräumen auf der ganzen Welt. Derzeit arbeitet die Architektin und Hebamme an der Planung eines Geburtshauses in der Schweiz.

Ö1 Gedanken

Anka Dür über die Notwendigkeit einer neuen Geburtskultur

Gestaltung: Jakob Fessler